Vielfalt und Inklusion

Workshop

Einführung

Herzlich willkommen zu unserem Workshop zum Thema Vielfalt und Inklusion!

Dieser ist speziell für Beschäftigte im öffentlichen Personenverkehr konzipiert. Es ist wichtig, dass sich alle aktiv am Workshop beteiligen. Wir werden versuchen, den Workshop spannend und interaktiv zu gestalten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Teamarbeit, praktischem Lernen und dass alle Teilnehmenden am Ende etwas gelernt haben.

Warum ein Workshop über Vielfalt und Inklusion?

Unser Gesellschaft werden durch Effekte der Globalisierung immer vielfältiger. Die Tatsache, dass immer mehr Menschen in Städten wohnen, verstärkt die Wahrnehmung, dass unsere Gesellschaft immer vielfältiger wird. Der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat des städtischen Lebens und verbindet verschiedene soziale Gruppen mit wichtigen Dienstleistungen wie Bildung, Beschäftigung, Freizeit und Gesundheitsversorgung. Für viele Menschen ist er die einzige Möglichkeit, uneingeschränkt an der Gesellschaft teilzunehmen.

Den Beschäftigten im ÖPNV muss bewusst sein, welche Rolle sie bei der Gewährleistung eines sicheren, inklusiveren und gut ausgestatteten Dienstes für Kund*innen sowie Kolleg*innen spielen. Dabei ist es wichtig, dass sie Minderheitengruppen anerkennen. Diese verantwortungsvolle Rolle bietet damit die Möglichkeit, zu einem sicheren und angenehmen ÖPNV für alle beizutragen.It is essential for public transport employees to understand the important role they play in ensuring safe, inclusive, and well-equipped services for both customers and fellow employees, while recognising individuals in their uniqueness and as part of minority groups. This role includes responsibility, but also opportunities to create a safe and enjoyable public transport service for everyone.

Nach diesem Workshop werden Sie nicht nur ein besseres Verständnis von Vielfalt und Inklusion haben, sondern auch praktische Fähigkeiten erworben haben, die Ihnen dabei helfen, zu einem positiveren und inklusiveren Arbeitsumfeld beizutragen.

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und wünschen Ihnen viel Spaß.

Ziele

In diesem Workshop werden wir uns mit den wichtigsten Konzepten zu den Themen Vielfalt und Inklusion sowie dem sogenannten Unconscious Bias (zu Deutsch: unbewusste Voreingenommenheit) befassen.

In diesem Workshop möchten wir Sie dazu ermutigen, über Ihren persönlichen Werdegang nachzudenken und bisherige Annahmen zu überdenken, die Sie aufgrund der Herkunft, des Aussehens oder des Status anderer Menschen getroffen haben. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um zu erkunden, was die Begriffe „Vielfalt” und „Inklusion” für Sie bedeuten und wie sich diese Konzepte auf Sie und andere im täglichen Leben auswirken.

Wenn Sie den Workshop beendet haben, sollten Sie:

Inhalt

Durch den Workshop werden Sie:

Das Format

Dieser Workshop verbindet Theorie und Praxis, um sicherzustellen, dass das die Inhalte praktikabel und zielführend sind.

  1. Theorie:
    Wir erkunden grundlegende Konzepte zu “Vielfalt”, “Inklusion”, “unbewusster Voreingenommenheit” und “Privilegien”.
  2. Praxisbezogene Übungen:
    Praxisbezogene Übungen wie Analyse von Beispielfällen, Rollenspielen und Übungen zur Schulung der Empathiefähigkeit.
  3. Optional:
    Erleben Sie innovative Tools wie Virtual-Reality-Szenarien (VR) und das COMP+-Spiel, die reale Herausforderungen in einer kontrollierten, interaktiven Umgebung simulieren. Wir empfehlen das VR-Szenario als optionale Ergänzung für Teilnehmende, die über eine VR-Brillen verfügen. Mit deren Hilfe können reale Szenarien erlebt werden, beispielsweise die Unterstützung von Fahrgästen mit Behinderungen oder der Umgang mit Konflikten.
    (Zugang hier: https://www.competenceplusproject.eu/de/vr-d-i)

Diskussion und Reflexion: Austausch in der Gruppe, um sich über Erfahrungen, möglichen Umgang mit bestimmten Situationen und wesentliche Erkennnisse auszutauschen.

Theorie

In ganz Europa und darüber hinaus wächst die Erkenntnis, wie wichtig Inklusion für die Gesellschaft ist – nicht nur im Bildungsbereich, sondern auch bei öffentlichen Dienstleistungen wie dem öffentlichen Nahverkehr. Die Europäische Union betont, dass Inklusion allen Menschen zugutekommt, indem sie die Voraussetzungen für gleichberechtigte Teilhabe schafft und Barrieren abbaut. Der Rat der Europäischen Union hebt hervor, dass die Schaffung inklusiver Rahmenbedingungen ein grundlegendes Prinzip für eine gerechte und offene Gesellschaft ist (Rat der Europäischen Union, 2010).

Gerade im ÖPNV ist Inklusion von zentraler Bedeutung, da sie es allen Bürger*innen ermöglicht, selbstbestimmt und uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – unabhängig von individuellen Voraussetzungen. Beschäftigte im ÖPNV übernehmen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie Zugänglichkeit und Teilhabe im Alltag aktiv fördern.

Jeder Mensch hat das Recht auf gleiche Chancen. Dazu gehört, sicher zu reisen, mit Respekt behandelt zu werden und sich in seiner jeweiligen Rolle entfalten zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten öffentliche Verkehrssysteme und ihre Mitarbeitenden aktiv daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Fahrgäste und Beschäftigten – unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren individuellen Fähigkeiten – wertgeschätzt, respektiert und einbezogen fühlen. Dies steht im Einklang mit den Empfehlungen der Europäischen Agentur für Sonderpädagogik und integrative Bildung aus dem Jahr 2014. Die Agentur betont, wie wichtig inklusive Strukturen und respektvolle Interaktionen für eine gerechte Gesellschaft sind.

Schlüsselbegriffe: Vielfalt, Inklusion, Privilegien, Virtual Reality (VR), unbewusste Voreingenommenheit und Empathie.

  • Vielfalt umfasst die Verschiedenheit von Menschen mit unterschiedlichen Merkmalen, wie Ethnie, Geschlecht, Alter, Religion, sexuelle Orientierung sowie körperliche und geistige Fähigkeiten. Sie umfasst auch Lebenserfahrungen und Perspektiven. Für die Beschäftigten im öffentlichen Verkehr bedeutet das Verständnis von Vielfalt, die Unterschiede zwischen Fahrgästen und Kolleg*innen anzuerkennen und zu respektieren und so ein einladendes Umfeld für alle zu schaffen (Gorski & Pothini, 2018).
  • Inklusion ist ein fortlaufender Prozess, der darauf abzielt, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jede*r unabhängig von seinen persönlichen Merkmalen, Fähigkeiten oder seinem sozialen Hintergrund akzeptiert und respektiert fühlt und voll einbezogen wird. Im Zusammenhang mit dem ÖPNV bedeutet Inklusion, dass Fahrgäste mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen gleichberechtigten Zugang zu den Dienstleistungen haben und sich während ihrer gesamten Fahrt wertgeschätzt fühlen. Sie ermöglicht es allen, gleichberechtigt teilzunehmen, Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten zu erhalten und aktive Mitglieder der Gesellschaft zu werden (Booth & Ainscow, 2011).
  • Privilegien beziehen sich auf die Vorteile, die Menschen aufgrund sozialer, wirtschaftlicher oder kultureller Faktoren wie Geschlecht, Ethnie oder körperlicher Fähigkeiten haben. Als Verkehrsbeschäftigte kann das Verständnis von Privilegien Ihnen helfen, Ungleichheiten in der Art und Weise, wie Fahrgäste und Kolleg*innen Interaktionen erleben, zu erkennen und entsprechend darauf einzugehen (Bourdieu, 1984).
  • Ein inklusiver ÖPNV gewährleistet, dass alle Fahrgäste unabhängig von ihren körperlichen, geistigen, emotionalen, sozialen oder sprachlichen Unterschieden bequem und sicher reisen können. Dazu gehört, dass die Fahrgäste sich willkommen und unterstützt fühlen und dass sie Zugang zu den benötigten Ressourcen haben, einschließlich klarer Kommunikation und körperlicher Unterstützung, falls erforderlich. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem die individuellen Bedürfnisse une Möglichkeiten respektiert werden (Florian & Black-Hawkins, 2011).
  • Virtual Reality (VR) ist eine Technologie, bei der computergenerierte 3D-Umgebungen verwendet werden, mit denen die Benutzer*innen mithilfe spezieller Geräte wie VR-Brillen und Bewegungssensoren interagieren können. Für ÖPNV-Beschäftigte kann VR reale Szenarien simulieren, z. B. die Betreuung von Fahrgästen mit Behinderungen, Konfliktmanagement oder die Reaktion auf Notfälle. Dies ermöglicht die Entwicklung von Handlungssicherheit in einer gefahrlosen und kontrollierten Umgebung (Burdea & Coiffet, 2003).
  • Unbewusste Voreingenommenheit (engl. = unconscious bias) bezieht sich auf Einstellungen oder Überzeugungen, die automatisch und unbewusst gebildet werden und die das Verhalten und die Urteile einer Person aufgrund von Faktoren wie Geschlecht, Alter, Ethnie, sozialem Status oder anderen externen Faktoren beeinflussen. Das Erkennen unbewusster Voreingenommenheit kann helfen, Annahmen über Fahrgäste zu vermeiden, was zu einem faireren und respektvolleren Umgang miteinander führt (Greenwald & Banaji, 1995).
  • Empathie ist die Fähigkeit, den emotionalen Zustand und die Perspektive einer anderen Person zu verstehen und zu teilen, was dazu beitragen kann, sie und ihr Verhalten besser zu verstehen und Konflikte zu lösen (Lanzoni, 2018).

Vielfaltsworkshops bieten praktische Werkzeuge und Strategien, um die Schulung und Ausbildung von Beschäftigten im öffentlichen Verkehr zu verbessern. Sie ermöglichen es, Fähigkeiten und Szenarien in einer sicheren, kontrollierten Umgebung zu üben und so Risiken für sowohl die Mitarbeitenden als auch die Fahrgäste zu minimieren.

Schulungen zu Inklusion und Vielfalt beinhalten nicht nur theoretisches Material, sondern auch Virtual Reality (VR). Diese wird in der Verkehrsausbildung eingesetzt, um Zugbegleitern dabei zu helfen, ihre Kommunikationsfähigkeit und ihr Reaktionsvermögen im Umgang mit Fahrgästen zu verbessern. VR bietet praktische Erfahrungen, die in realen Umgebungen nur schwer nachgebildet werden können (Miller & Roberts).

Beispielszenarien

  1. Simulierte Interaktionen mit Menschen mit Behinderung:
    – Üben, wie man Unterstützung bietet.
    – Einfühlungsvermögen entwickeln und ein Bewusstsein für unterschiedliche Bedürfnisse schaffen.
  2. Simulierte Interaktion mit Menschen, die kaum oder schlecht Deutsch sprechen oder einen anderen kulturellen Hintergrund haben.

  3. Deeskalation von Konflikten:
    – Verstehen, wie das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen uns in die Lage versetzt, angemessen auf sie zu reagieren – beispielsweise, wenn ein Fahrgast mit eingeschränkter Mobilität oder aus einem anderen Kulturkreis verwirrt oder ängstlich ist.
    – Moderation einer Diskussion: Die Schulungsleiter*innen können die Teilnehmenden auffordern, sich an Szenarien am Arbeitsplatz zu erinnern und darüber zu berichten, in denen Vielfalt eine Rolle gespielt hat.

  4. Strategien für mehr Inklusion:
    – Schulung zu klarer Kommunikation für Menschen mit Hörbehinderungen unter Verwendung von Gesten, schriftlichem Material oder Gebärdensprache.

    – Der Kurs bereitet die Zugbegleiter*innen darauf vor, mit Situationen umzugehen, in denen sich Fahrgäste diskriminiert oder ausgegrenzt fühlen könnten.

  5. Empathiefördernde Übungen:
    – Das Üben von Evakuierungsszenarien gewährleistet die Sicherheit von Fahrgästen mit Behinderungen in einem Notfall.
    – Lernen, wie man Fahrgästen mit besonderen Bedürfnissen, die sich unwohl fühlen, Erste Hilfe leistet und sicherstellt, dass sie angemessen versorgt werden, bis professionelle Hilfe eintrifft.

  6. Umgang mit unbewusster Voreingenommenheit:
    – Erkennen und Vermeiden von Annahmen, wie z. B. die Annahme, dass ein Rollstuhlfahrer langsamer ist oder Anweisungen nicht verstehen kann.
    – Überwindung von Stereotypen kulturelle Hintergründe, die dazu führen könnten, dass Passagiere als „problematisch“ wahrgenommen werden.
    – AVermeiden Sie geschlechtsspezifische Annahmen, z. B. dass Frauen automatisch Hilfe beim Gepäck angeboten wird, ohne ihre tatsächlichen Bedürfnisse zu kennen.

Ein sicheres und risikofreies Trainingsumfeld ermöglicht es, Verhaltensweisen in einem kontrollierten Umfeld zu erlernen, die dann in der Praxis angewendet werden können. So können die Teilnehmenden verschiedene Szenarien durchspielen und Vertrauen sowie Kompetenz aufbauen. Auf diese Ressourcen können sie anschließend zurückgreifen.

Personalisierte Schulungen können an die spezifischen Bedürfnisse jedes Teilnehmenden angepasst werden. Sie bieten maßgeschneiderte Inhalte und Szenarien. Zugleich ermöglicht dieser Ansatz es den Lernenden, in ihrem eigenen Tempo zu lernen, was zu einem effizienteren Lernprozess führt.

Auswirkung auf die Arbeit

  1. 1. Inklusion and Gleichstellung:
    Gewährleistet die Gleichbehandlung und fördert die Integration von Menschen mit Behinderungen, indem zwischenmenschliche Barrieren abgebaut werden.

    2. Gesteigerte Effizienz:
    Der Aufbau zusätzlicher Fähigkeiten verbessert die Stimmung im Team und fördert die Zusammenarbeit in einem diversen Kollegium.

    3. Mehr Kompetenzen:
    Regelmäßige Schulungen führen zu kompetenteren Mitarbeitenden, was wiederum zu einer höheren Servicequalität und weniger Fehlern im Alltag führt.

Regelmäßige und gezielte Schulungen helfen Beschäftigten, im Berufsalltag inklusiver zu handeln und Menschen mit besonderen Bedürfnissen die nötige Unterstützung anbieten zu können.

Übung

Dauer: 40 - 45 minuten

Benötigte Naterialien

Zielgruppe

Beschäftigte im ÖPNV, insbesondere Fahrer*innen und MA mit Kund*innenkontakt, die möglicherweise noch keine Erfahrung mit den Themen Vielfalt und Inklusion haben.

ziele

Ziel ist es, die Herausforderungen und Lösungen bei der Förderung von Inklusion durch interaktive Übungen zu veranschaulichen – und das auf drei verschiedenen Niveaus.

tipps zur umsetzung

  • Schaffen Sie ein vertrauensvolles Umfeld:
    Fördern Sie eine offene, wertfreie Kommunikation, jeder Beitrag wird geschätzt.
  • Zeitmanagement ist wichtig:
    Verwenden Sie einen Timer für die einzelnen Aktivitäten. Bleiben Sie jedoch flexibel, um Austausch zu ermöglichen.
  • Reflexion fördern:

Drei unter-schied-liche Kenntnis-Level

1. Kaum Vorkenntnisse :
(Bitte bedenken Sie, dass Gespräche über Vielfalt und Inklusion auf einer persönlichen Ebene manchmal etwas heikel sein können. Achten Sie darauf, dass jede*r das Gefühl hat seine Erfahrungen zu schildern. Setzen Sie gleichzeitig> klare Grenzen gegen Diskriminierung.):

2. Einige Kenntnisse vorhanden:

3. Fundierte Kenntnisse vorhanden:

Teil 1

Einführung und Eisbrecher – für alle Gruppen als Icebreaker empfohlen

Option A (5 Minuten): “Gemeinsamkeiten” Icebreaker

  • Übung:
    Die Teilnehmenden bilden einen Kreis, und die Workshop-Leitung nennt Aussagen zur Inklusion (z. B. „Gehen Sie einen Schritt vor, wenn Sie einem Fahrgast mit einer Behinderung geholfen haben“ oder „Gehen Sie einen Schritt vor, wenn Sie am Arbeitsplatz eine Sprachbarriere erlebt haben“).
  • Ziel:
    Hebt die Vielfalt der Erfahrungen innerhalb der Gruppe hervor und schafft einen offenen, positiven Grundton für den Workshop.

Option B (10 Minuten): “Inklusion und Diversität definieren”

  • Übung:
    Die Teilnehmenden verwenden das Mentimeter-Tool, um „Vielfalt“ und „Inklusion“ mit einem Wort zu beschreiben. Die Workshop-Leitung stellt etablierte Definitionen vor und teilt die Teilnehmenden in kleine Gruppen ein, um diese Konzepte im Kontext des ÖPNV zu diskutieren.
  • Ziel:
    Die Teilnehmenden vermitteln, was sie unter den Begriffen verstehen und wie sie ihrer Meinung in Ihrem Arbeitskontext verstanden werden können.

Teil 2

Szenarioanalyse (Fortgeschrittenes Level)

Option A (10 Minuten): Empathie-Spaziergang in Paaren

  • Übung:
    Die Teilnehmenden teilen sich in Zweiergruppen auf und erzählen abwechselnd von einer Erfahrung, in der sie sich aufgrund ihres Aussehens, ihrer Einkommenssituation, ihrer sprachlichen Fähigkeiten etc. ausgeschlossen gefühlt haben. Eine Person hört aktiv zu, ohne zu unterbrechen. Anschließend wird getauscht.
  • Ziel: Fördert Einfühlungsvermögen und verdeutlicht die Auswirkungen von Inklusion auf den Einzelnen.

Option B (15 Minuten): Analayse von Herausforderungen am Arbeitsplatz

  • Vorgehen:
    Schulungsleitung stellt allgemeine Herausforderungen für MA des ÖPNV vor (z. B. Unterstützung von Fahrgästen mit Behinderungen, Umgang mit diskriminierendem Verhalten, Sprachbarrieren).

    b. Gruppen diskutieren und analysieren dann die ihnen zugewiesenen Herausforderungen und ermitteln die Ursachen und möglichen negativen Folgen sowie inklusive Strategien.

    c. Die Gruppen teilen ihre Ergebnisse dann mit allen.

  • Ziel:
    Stärkt die Problemlösefähigkeiten und erzeugt einen Austausch über umsetzbare Herangehensweisen.

Teil 3

Rollenspiel zu Unconscious Bias und Privilegien (Fundierte Kenntnisse)

Option A (15 Minuten): Rollenspiel: inklusives Verhalten

  • Übung:
    Die Teilnehmenden arbeiten in kleinen Gruppen mit Szenariokarten, die Situationen darstellen, mit denen Bus- oder Bahnfahrer konfrontiert werden, z. B:
    a. Unterstützung von Fahrgästen mit Behinderungen
    b. Umgang mit diskriminierendem Verhalten von Fahrgästen
    c. Kommunikation mit Nicht-Muttersprachlern
  • Die Gruppen spielen das Szenario nach und erhalten Feedback von den anderen Teilnehmenden und der Workshop-Leitung.
  • Ziel: Steigert Selbstvertrauen und Kreativität im Umgang mit realen Herausforderungen im Bereich der Inklusion.

Option B (15 Minuten): Uncounscious Bias und Privilegien sichtbar machen

  • Ablauf:
    a. Workshopleitung erklärt Unconscious Bias und Privilegien.
    b. Gruppen führen Rollenspiele zu folgenden Szenarien durch (bspw.): Unterstützung von Fahrgästen mit Behinderungen, Reaktion auf unsensible Äußerungen von Kolleg*innen, Unterstützung eines Kollegen mit einer sichtbaren Behinderung.
    c. Jedm Rollenspiel folgt ein kurzer Austausch, um herauszufinden, was funktioniert hat und was man vielleicht noch besser machen könnte.
  • Ziel:
    Schärft das Bewusstsein für Vorurteile und befähigt die Teilnehmenden, mit diesen umzugehen.

Teil 4

Abschluss und Reflexion

Option A (5 Minuten): Handlungsplan “Inklusion”

  • Übung:
    Die Teilnehmenden überlegen sich eine Maßnahme zur Förderung der Inklusion, die sie am Arbeitsplatz umsetzen werden. Anschließend werden die Ideen geteilt.
  • Zweck:
    Ermutigt Übernahme von Verantwortung und setzt konkrete Ziele für die Teilnehmenden.

Option B (5 Minuten): Reflexion und Absichtsbekundung

  • Übung:
    Die Teilnehmenden notieren eine wichtige Erkenntnis und ein bestimmtes Verhalten, das sie übernehmen möchten. Die Teilnehmenden tauschen sich anschließend darüber aus. Die Schulungs-leitung fasst die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Workshop zusammen und motiviert die Teilnehmenden dazu, weiterhin Inklusion zu fördern.
  • Ziel:
    Stärkt das Gelernte und fördert das persönliche Engagement.

Fallbeispiel

Dauer: 20-30 Minuten

Einführung in das Fallbeispiel

Die Teilnehmenden werden reale Szenarien untersuchen, um die praktischen Fähigkeiten und das Einfühlungsvermögen zu entwickeln, die für die Bewältigung von Herausforderungen im Zusammenhang mit Vielfalt und Inklusion erforderlich sind. Die Fallbeispiele konzentrieren sich auf die Förderung von gegenseitigem Respekt und Inklusion sowie auf den angemessenen Umgang mit Konflikten, die sich aus unterschiedlichen Interaktionen in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz ergeben.

Tipps für die Bearbeitung von Fallbeispielen

  • Zielsetzung betonen:
    Bei jeder Diskussion darauf hinweisen, dass das übergeordnete Ziel ist, eine respektvolle und offene Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
  • Rollenspiele: Teilnehmende dazu ermutigen an Rollenspielen teilzunehmen um Selbstsicherheit für bestimmte Szenarien zu entwickeln.
  • Zu Reflexion ermutigen: Selbstwahrnehmung fördern, indem Sie die Teilnehmenden fragen, wie ihre eigenen Erfahrungen und Vorannahmen ihre Antworten prägen.

Indem sie reale Szenarien analysieren, werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, für Kolleg*innen und Fahrgäste gleichermaßen inklusive Räume zu schaffen.

Fallbeispiel 1

Kulturell sensibel am arbeitsplatz

Szenario

Während einer Teambesprechung äußert ein Mitarbeiter Mitarbeiter A, seine Frustration über die Entscheidung eines Kollegen, einen religiösen Feiertag einzuhalten, was sich auf den Schichtplan des Teams auswirkt. Dies führt zu Spannungen unter den Mitarbeitenden. Mitarbeiter B, der Gegenstand der Beschwerde ist, fühlt sich unwohl, schweigt aber. Der Vorgesetzte weiß nicht, wie er mit den Spannungen konstruktiv umgehen soll.

Zentrale Fragen

  1. Wie kann die Führungskraft ein inklusives und respektvolles Umfeld für alle Teammitglieder schaffen?
  2. Welche Schritte könnte das Team unternehmen, um betriebliche Erfordernisse mit dem Respekt für individuelle religiöse Praktiken in Einklang zu bringen?
  3. Wie kann man mit Vielfalt umgehen, um zu verhindern, dass es in Zukunft wieder zu Spannungen kommt?

Ziele

  • Inklusive Teamführung: Führungskräfte und Mitarbeiter mit nötigen Fähigkeiten ausstatten, die einen sensiblen und integrativen Umgang mit Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglichen.
  • Transkulturelle Kompetenz: Verständnis und Respekt für religiöse und kulturelle Praktiken unter den Teammitgliedern fördern.
  • Problemlösefähigkeit im Team: Förderung eines proaktiven und einfühlsamen Umgangs mit betrieblichen und dienstplanbezogenen Herausforderungen.

Mögliche lösungen

  • Die Führungskraft könnte eine offene Diskussion moderieren und dabei die Bedeutung von Vielfalt und gegenseitiger Unterstützung innerhalb des Teams erläutern.
  • Entwickeln Sie ein Dienstplansystem, das kulturelle und religiöse Bräuche berücksichtigt und gleichzeitig fair ist.
  • Führen Sie Schulungen zum Thema Vielfalt und Inklusion durch, die speziell auf die Dynamik am Arbeitsplatz und andere Kulturen eingehen.

Fallbeispiel 2

Umgang mit Diskriminierendem verhalten im ÖPNV

Szenario

Ein Fahrgast berichtet, dass ein anderer Fahrgast eine rassistische Bemerkung gemacht hat. Der diensthabende Mitarbeiter stellt fest, dass der betroffene Fahrgast verzweifelt wirkt, während der beleidigende Fahrgast das Anliegen abtut. Der Mitarbeiter muss entscheiden, wie er mit der Situation umgehen soll, um Sicherheit und Solidarität zu gewährleisten.

Fragen

  1. Welche Maßnahmen kann der Mitarbeiter sofort ergreifen, um den betroffenen Fahrgast zu unterstützen?
  2. Wie sollte er das Verhalten des beleidigenden Fahrgastes ansprechen, ohne seine eigene Sicherheit zu gefährden?
  3. Welche Schritte kann das Unternehmen ergreifen, um das Personal zu befähigen, mit solchen Vorfällen souverän umzugehen?

Ziele

  • Empathie und Unterstützung: Zu lernen, wie man das Wohlbefinden von diskriminierten Fahrgästen ermöglichen kann.
  • Konfliktlösung: Zu lernen wie man mit Diskriminierung umgeht ohne seine Sicherheit zu riskieren.
  • Klarheit über Handlungsspielraum: Die unternehmensinternen Richtlinien für den Umgang mit diskriminierenden Personen vergegenwärtigen.

Mögliche lösungen

  • Empathie und Unterstützung: Zu lernen, wie man das Wohlbefinden von diskriminierten Fahrgästen ermöglichen kann.
  • Konfliktlösung: Zu lernen wie man mit Diskriminierung umgeht ohne seine Sicherheit zu riskieren.
  • Klarheit über Handlungsspielraum: Die unternehmensinternen Richtlinien für den Umgang mit diskriminierenden Personen vergegenwärtigen.

Zusammenfassung

Als Beschäftigte im öffentlichen Verkehr haben Sie die Möglichkeit, ein inklusiveres und respektvolleres Umfeld zu schaffen. In diesem Workshop haben wir uns mit den Grundsätzen von Vielfalt und Inklusion beschäftigt, praktische Strategien zur Bewältigung von Herausforderungen erlernt und die Rolle von Empathie sowie das Bewusstwerden von Stereotypen im eigenen Denken betrachtet. All dies trägt dazu bei, ein inklusiveres Miteinander zu schaffen.

Tipps für die Bearbeitung von Fallbeispielen

  • Vielfalt: Verständnis und Respekt für die Vielfalt der Eigenschaften und Erfahrungen, die Menschen einzigartig machen.
  • Inklusion: Schaffen eines Umfelds, in dem sich jeder wertgeschätzt und respektiert fühlt.
  • Privilegien: Erkennen von ungleichen Möglichkeiten/Chancen und wie man dem begegnet.
  • Empathie: Der Aufbau emotionaler Beziehungen ist wichtig, um die Bedürfnisse anderer besser zu verstehen und auf sie einzugehen.
  • Unconscious Bias: Sich der automatischen Urteile bewusst sein und dafür sorgen, dass sie die Gleichbehandlung nicht beeinträchtigen.

Um das Gelernte weiter auszubauen:

  • Gelerntes anwenden: Nutzen Sie die Strategien aus diesem Workshop in Ihrem täglichen Umgang mit Kolleg*innen und Fahrgäst*innen.
  • Selbstreflexion: Nehmen Sie sich nach Möglichkeit immer wieder Zeit, um sich eigenständig mit dem Thema zu beschäftigen.
  • Feedback einholen: Tauschen Sie sich mit Kolleg*innen und Mentor*innen aus, um zu schauen, wo sie vielleicht noch was dazulernen könne.
  • Inklusion voranbringen: Geben Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen an Ihr Team/Kolleg*innen weiter.

Individuelles Selbststudium (Anhang)

Nutzen Sie die im Anhang bereitgestellten Materialien für diesen andauernden Prozess:

Durch kontinuierliche Reflexion und Eigenverantwortung können Sie zu einem Umfeld beitragen, in dem alle Menschen geschätzt und gefördert werden.

Wichtig

Inklusion ist keine einmalige Sache – sie ist ein fortlaufender Prozess. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass sich im ÖPNV jede*r willkommen fühlt.

ANHANG

Preparing Materials

Selbststudium

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